Homeoffice statt Athen: 8. CATS-Konferenz vereinte Montagetechnik und Informatik

15.12.2020
 

Auch die 8. CIRP Conference on Assembly Technologies and Systems (CATS) fand im Jahr 2020 online statt. Statt wie ursprünglich geplant in Athen, Griechenland, bot die Konferenz Forschenden aus aller Welt, aber auch als digitales Format eine spannende Interaktionsplattform. Für das IoP war Daniel Buschmann vom Lehrstuhl für Fertigungsmesstechnik und Qualitätsmanagement des WZL, mit dabei und konnte mit seinem Vortrag spannende Einblicke in die Forschungswelt des IoP einbringen und berichtet uns, wie er die digitale Veranstaltung vom 29. September bis 1. Oktober empfunden hat. Sein Thema „Potentials of Bluetooth Low Energy Beacons for order tracing in single and small batch production” verbindet die Elemente der effektiven Produktionstechnik und die Informatikkomponente des Internet of Production.

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Hallo Daniel, wie kann man Dein Vortragsthema kurz herunterbrechen und worin liegt die Relevanz für die wissenschaftliche Community?

Die Qualität der Produktionsplanung und -steuerung in Produktionsbetrieben hängt in hohem Maße von der Genauigkeit der Datenbasis über den Status quo des Produktionsprozesses sowie der benötigten Zeit für jeden Produktionsschritt ab. Gerade in der Einzel- und Kleinserienfertigung ist es aufgrund des großen Produktspektrums und der Variation im Produktionsprozess schwierig, eine zuverlässige Datenbasis zu schaffen. Deshalb wird in dieser Arbeit das Potenzial von Bluetooth Low Energy (BLE) Beacons untersucht, um unter Einsatz von Neuronalen Netzen ein kostengünstiges Echtzeit-Ortungssystem (RTLS) zu schaffen. Im Vergleich zu anderen existierenden Lösungen zeichnet sich BLE durch sehr geringe Hardwarekosten und eine hohe Kompatibilität zu nahezu jedem mobilen Gerät aus.

Und wie ist Dein Forschungsthema in den Komplex IoP eingebettet?

Durch den Einsatz von RTLS können Live- Daten über den Status quo der Produktion erhoben werden und schaffen somit eine Datenbasis um eine Analyse und Bewertung der Produktion zu ermöglichen.

 
  Homeoffice Urheberrecht: © Daniel Buschmann International vernetzt im Homeoffice

Welche Eindrücke hast Du persönlich von der Konferenz mitgenommen, jetzt wo durch die Pandemie digitale Konzepte gefordert sind wo vorher physische Präsenz normal war?

Es ist sehr schwierig eine „normale“ Konferenz digital abzubilden. Jeder Teilnehmer hat im Vorfeld ein Video der Präsentation hochgeladen und hat in einer kürzeren live-Session (go to meeting) die Highlights vorgestellt Ich denke, es wurde mit den gängigen Mitteln das Beste draus gemacht, allerdings ist die Beteiligung der Teilnehmer deutlich eingeschränkter und es findet oft kein richtiger Austausch und kein Netzwerken statt. Ein Vorteil ist aber, dass die Beiträge als Video zur Verfügung stehen und man so rund um die Uhr die Möglichkeit hat, interessante Vorträge anzuschauen, die parallel laufen oder zu einem ungünstigen Zeitpunkt stattfinden.Die Umsetzung wurde mit den möglichen Mitteln gut umgesetzt, kann aber eine reale Konferenz nicht wirklich ersetzen.

Welchen Aspekt physischer Konferenzen vermisst Du denn am meisten?

Den direkte Austausch, Diskussion und Kennenlernen von anderen Teilnehmern und Vortragenden. Auch der „Raumwechsel“ fehlt, dadurch, dass man in seiner alltäglichen Arbeitsumgebung sitzt fällt es teilweise schwer sich gedanklich komplett auf die Konferenz einzulassen.

Vielen Dank und viel Erfolg, Daniel Buschmann.