Assistenzsystem für die Supply-Chain auf der virtuellen APMS 2020 präsentiert

06.01.2021
 

Maria Linnartz vom FIR e.V. an der RWTH besuchte Ende 2020 die digitale APMS Conference „Advances in Production Management Systems 2020“. Ursprünglich hätte die Konferenz in Novi Sad, Serbien stattfinden und Experten und Expertinnen aus aller Welt zusammenbringen sollen, doch in diesem Jahr versammelten die Forschenden sich vor ihren Laptops, um sich virtuell über Themen wie Smart Manufacturing und Industrie 4.0, nachhaltiges Produktionsmanagement und Supply Chain Management auszutauschen. Linnartz, die der Fachgruppe Supply-Chain-Management im Bereich Produktionsmanagement angehört, war ebenfalls mit einem Fachvortrag vertreten und präsentierte aktuelle Clusterforschung. Wir haben ihr einige Fragen dazu gestellt.

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Hallo Frau Linnartz. Ihr Vortrag befasste sich mit dem weiten Feld der Supply-Chain, erzählen Sie uns bitte, wie manIhr Vortragsthema kurz herunterbrechen kann und worin die Relevanz für die wissenschaftliche Community liegt.

In meinem Vortrag habe ich ein Konzept für ein softwaregestütztes Assistenzsystem für Entscheidungen auf Supply-Chain-Ebene vorgestellt. Das Entscheidungsunterstützungssystem trägt dazu bei, die Transparenz über Entscheidungen im Supply-Chain-Kontext und deren Einflussgrößen zu steigern, indem es den Entscheidern die benötigten Informationen bedarfsgerecht zur Verfügung stellt. So kann es dabei unterstützen, die Entscheidungsqualität und die Effizienz des Entscheidungsprozesses zu verbessern. Das Assistenzsystem umfasst strategische, taktische und operative Entscheidungen im Kontext Beschaffung und Distribution. Zur Erhöhung der Transparenz im Entscheidungsprozess wurde ein Datenmodell erarbeitet, welches zur Berechnung von Kennzahlen dient und so die Entscheidungen und Daten verknüpft.

Und wie ist Ihr Forschungsthema in den Komplex IoP eingebettet?

Das Thema trägt dazu bei, die Vision des IoP auf den überbetrieblichen Kontext im Bereich Supply-Chain-Management zu übertragen. Ziel ist es, einen unternehmensübergreifenden digitalen Schatten für das Supply-Chain-Management zu entwickeln und so Transparenz über die Grenzen des eigenen Unternehmens hinweg zu schaffen. Es trägt somit zur Verbesserung der Prozesse und Entscheidungen an den Schnittstellen verschiedener Partner einer Supply-Chain bei.

 

Die Konferenz hätte unter normalen Umständen in Serbien stattgefunden. Welche Eindrücke haben Sie persönlich von der virtuellen Version der APMS mitgenommen? Wie bewerten Sie die Umsetzung?

Sie bot auch digital die Möglichkeit, interessante Vorträge zu hören und einen Einblick in die Forschungsthemen anderer Wissenschaftler zu erhalten. Spannend war zudem die Paneldiskussion von verschiedenen Wissenschaftlerinnen weltweit. Die OrganisatorInnen haben alles recht kurzfristig auf ein hybrides Format umgestellt und auch die Umsetzung der Vorträge hat digital gut funktioniert. Es gab nur leider kaum Möglichkeiten zum Austauschen und Netzwerken mit den anderen Teilnehmenden außerhalb der großen Fragerunden im Anschluss an die Vorträge.

Gerade im Bereich Networking können die meisten digitalen Konferenzen (noch) nicht mit dem früheren Status quo mithalten; was vermissen Sie also am meisten, wenn Sie an den vor-pandemischen Konferenzbetrieb denken?

Normalerweise sind Unternehmensbesuche ein wichtiger Bestandteil der APMS, um auch einen Einblick in die Praxis zu erlangen. Die Teilnahme am Rahmenprogramm, das Kennenlernen der Stadt und ihrer Universtität über den Rahmen der wissenschaftlichen Vorträge hinaus fehlt mir, dort bietet sich normalerweise auch die Möglichkeit mit den anderen Teilnehmenden auszutauschen.

Vielen Dank Maria Linnartz, und hoffen wir, dass reguläre internationale Konferenzteilnahmen in Zukunft wieder möglich sein werden!