MINT-EC Alumna Melissa Blum empfiehlt Schüler:innen Teilnahme am IoP-MINT-Camp

23.03.2022
 

Melissa Blum (20), RWTH-Studentin im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen mit der Fachrichtung Werkstoff- und Prozesstechnik, hat als ehemalige Teilnehmerin mehrerer MINT-EC Camps und Alumna einer MINT-Schule reichlich Erfahrung im Bereich von Orientierungsangeboten für Schüler*innen. Inwiefern ihre Teilnahme an unserem MINT-EC Camp „Produktionstechnik“ mit Clusterbeteiligung im Jahr 2018 ihre Studienentscheidung beeinflusst hat und wie sie die spannende Woche erlebt hat, berichtet sie uns anlässlich des diesjährig endlich wieder in Präsenz stattfindenden Camps vom 8 bis 11 November 2022.

  Portrait Urheberrecht: © Bild: Melissa Blum

Hallo Melissa, erzähl uns doch zunächst einmal etwas von dir und davon, wie du damals auf unser MINT-EC-Camp gestoßen bist.

„Ich komme eigentlich aus Nienburg, einer kleinen Stadt in Niedersachsen, bin 20 Jahre alt und studiere seit 2019 an der RWTH Wirtschaftsingenieurwiesen mit der Fachrichtung Werkstoff- und Prozesstechnik. Damit habe ich direkt nach dem Abitur angefangen. Im Jahr 2019 war ich kurz vor dem Abitur beim MINT-Camp 2018 dabei. Ich kam von einer MINT-Schule und habe während der Oberstufe an mehreren Camps teilgenommen. Aber die Thematik an der RWTH mit ihrer Produktionstechnik hat mich besonders interessiert. Ich bin auch nicht mit dem Gedanken an diese Schule gegangen, weil ich so interessiert an Physik und Chemie war, obwohl ich ursprünglich dachte, dass ich einmal in die Richtung Musik und Literatur gehen würde. Ich habe dann aber gemerkt, dass ich doch starkes Interesse an Naturwissenschaften und Mathematik habe. Das MINT-Camp in Aachen habe ich gefunden, weil unser MINT-Lehrer mich angesprochen hat, ein solches Camp einmal auszuprobieren. Aachen hat mich einfach angesprochen, weil die behandelten Themen sehr interessant waren und das MINT-Camp ist mir von allen, die ich besucht habe, am stärksten in Erinnerung geblieben.“

MINT-Schulen sind weiterführende Schulen mit Möglichkeit zur speziellen Förderung im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, wenn bei Schüler*Innen Interesse und Potenzial erkannt wird. Das passiert besipeilsweise durch die Ermöglichung von Teilnahme an MINT-Camps, speziellen Veranstaltungen zum Kennenlernen von Unternehmen, oder das Veranstaltungsformat MINT 400.

  Schüler Urheberrecht: © Bild: Anja Wassong

Wieso hast du das Aachener MINT-EC Camp so besonders positiv in Erinnerung?

„Die Workshops waren unfassbar toll. Besonders an die Industrielle Robotik, die Alterssimulation und die Laser-Harfe erinnere ich mich nach vier Jahren immer noch gut. Die Gruppendynamik war ebenfalls super, alle waren hochmotiviert.“

Neben der Möglichkeit, aktuelle Forschungsprojekte des Exzellenzclusters, damals noch „Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“, an den Demonstratoren hautnah zu erleben und spannenden Workshops und Vorlesungen zu besuchen, hatten die Schüler*Innen auch die Möglichkeit Kontakt zu Forschenden und Studierenden aufzunehmen und sich aus erster Hand über das Leben an der Uni zu informieren. Zu den Programmpunkten, die von der Gruppe positiv aufgenommen wurden und bei denen enthusiastisch mitgewirkt wurde, zählte zum Beispiel der Workshop „Industrielle Robotik“ am WZL. Spannende Einlicke in in den Alltag von Forschenden und Studierenden an der RWTH und am Cluster satt - Ein Highlight war die Vorlesung zum Thema „Werkzeugmaschinen und Automatisierung“, gegeben von Simon Knape und Melanie Buchsbaum, der heutigen Geschäftsführerin des Cluster of Exellence. Weitere interessante Stationen, an die auch Melissa Blum positiv zurückdenkt, waren das Institut für Arbeitswissenschaft (IAW) mit dem Faktor Mensch in der Produktion. Dort die Schüler*innen mit dem Alters­simulations­anzug GERT die Auswirkungen des Alterns auf den Umgang mit Technik erleben und gemeinsam anwenderoptimierte Robotersteuerungen entwickeln. Auch ein im Fraunhofer ILT veranstalteter Workshop zum Thema „Optische Systeme“ und die spektakuläre Laserharfe standen auf dem Plan, bevor die MINT-Woche 2018 mit der Besichtigung des Institut für Textiltechnik (ITA) mit dem Schwerpunkt „Anwendungen industrieller Textilien“ und dem abschließenden Besuch der Wissenschaftsnacht zuende ging.

  Gruppe Urheberrecht: © Bild: Anja Wassong

Was hat dir das Camp persönlich gebracht und wie hat es deinen Werdegang beeinflusst?

Nach Aachen war ich noch an anderen Unis bei ähnlichen Camps und als ich nach dem Abitur die Entscheidung treffen musste, was ich mit meiner Zukunft anfangen will, bin ich diese Erfahrungen durchgegangen. Beim Aachener Camp hat man einiges erlebt, was es an anderen Unis nicht gab, zum Beispiel konnte man die Uni von innen sehen, was ich sehr wichtig fand, um erste Einblicke in den Studierendenalltag zu gewinnen. Im Rahmen der Wissenschaftsnacht, ein weiteres Highlight des Camps, konnte man richtig in die Hörsäle hinein, was einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Insgesamt hat die positive Erfahrung mit dem Camp mich im Nachhinein in meinem Entschluss gefestigt, hier zu studieren, war somit eine wichtige Entscheidungshilfe.

Was waren weite Gründe für deine Entscheidung, auch in Aachen zu studieren und was gefällt dir neben der Uni besonders an der Stadt?

Für mich stand fest, ich möchte Wirtschaftsingenieurwesen studieren, dann habe ich natürlich geschaut, wie die Unis im Bereich im Ranking abschneiden und die RWTH war auf dem ersten Platz. Besonders gefällt mir Stadt an sich mit ihrem Layout. Gerade weil Aachen nicht die größte Stadt ist, hat sie viele Vorteile für Studierende. Alles ist zu Fuß zu erreichen, die Infrastruktur ist sehr gut, außer, die Busse kommen mal nicht.

Kurz nach deinem Studienbeginn hat Corona den Unialltag nachhaltig verändert. Welchen Effekt hatte die Pandemie auf dein Studium?

Das erste Semester hatte ich noch komplett in Präsenz, dann kam die Umstellung auf komplette Onlinelehre. In diesem Wintersemester hatte ich zu Beginn zwar einige Veranstaltungen in Präsenz, aber das hat sich mit der aktuellen Lage leider auch wieder erledigt. Hoffentlich wird das Sommersemester diesbezüglich etwas entspannter.

  Gruppe Urheberrecht: © Bild: Anja Wassong

Viele Studierende engagieren sich neben dem Studium bei studentischen Initiativen, womit verbringst du deine Zeit?

Ich bin bei Ecurie Aix, dem Formula Student-Team, dort mache ich das Marketing. Also alles, was man als außenstehende Person so von uns mitbekommt. Außerdem baut auch jedes Teammitglied mit am Auto. Aktuell bauen wir ein vollelektrisches Rennauto was auch autonom fahren kann und treten damit bei Events in ganz Europa an. Zum Beispiel beim RedBull-Ring in Österreich oder in Italien. In der ganzen Formula Student gibt es ca. 500 Teams und wir Aachener sind eigentlich immer im oberen Feld mit dabei.

Würdest du abschließend Angebote wie das MINT EC-Camp also positiv bewerten und SchülerInnen grundsätzlich empfehlen, die Chance zur Orientierung zu nutzen?

Auf jeden Fall! Unbedingte Empfehlung, einfach Ausprobieren. Ich bin auch im MINT-EC Alumniteam und möchte mich als Begleiterin bewerben, damit ich die kommenden Abiturienten und Abiturienntinen beim kommenden Camp unterstützen kann, wenn alles gut läuft. Es handelt sich um einen Zusammenschluss ehemaliger MINT-SchülerInnen und wir betreuen meistens die Camps als Ansprechpersonen mit, sind z.b. mit in der Jugendherberge um Fragen zum Thema Studium, zu den MINT-Zertifikaten und so weiter zu beantworten. Traut euch!