Clusterforschung zur Oberflächenintegrität bei der CIRP CSI 2022 in Lyon
Dr. Mustapha Abouridouane, Cluster-Wissenschaftler vom Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen vom Lehrstuhl für Technologie der Fertigungsverfahren hatte in diesem Jahr vom 8. - 10. Juni die Gelegenheit, zukunftsorientierte Clusterthemen auf der CIRP CSI in Frankreich zu präsentieren. Die diesjährige CIRP Conference on Surface Integrity in Lyon ist die sechste Iteration des Forums, welches im Jahr 2012 von Professor Brinksmeier vom IWT/Bremen ins Leben gerufen wurde. Ausgerichtet wurde die Konferenz dieses Mal von der Ingenieursschule École Central de Lyon.
Welches Thema konnten Sie auf der diesjährigen CSI präsentieren und in welches Projekt ist Ihre Forschung eingebettet?
Mein Vortrag mit dem Thema „Advanced experimental setup for in-process measurement of thermo-mechanical load and tool wear when drive shaft turning“ befasst sich mit der automatischen Erfassung der thermo-mechanischen Belastung im Werkzeug-Werkstück-System während der spanenden Drehbearbeitung und des resultierenden Verschleißes. Beide Zielgrößen, das thermo-mechanische Lastkollektiv und der Werkzeugverschleiß haben einen signifikanten Einfluss auf die Oberflächenausbildung und -funktionalität sind somit von großer wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Relevanz für die Community. Oberflächenintegrität ist ein wichtiges Kriterium der Zerspanbarkeit, die der Fokus meiner Forschungsarbeit im IoP-Projekt CRD-B1.I drive shaft „Machinability prediction by means of ICME-based digital material shadow“ ist.
Welche Eindrücke haben Sie persönlich von der Konferenz mitgenommen?
Diese Konferenz dient als Plattform für den Wissensaustausch zwischen Akademikern, Industrieforschern und Ingenieuren auf dem Gebiet der Oberflächenintegrität von Werkstücken und deren Auswirkungen auf das Verhalten von Bauteilen. Charakterisierung, Modellierung und Optimierung der Oberflächeneigenschaften sind sehr wichtige Aspekte für Forschung und Industrie, weil sie die Funktionalität und Lebensdauer von Bauteilen insbesondere sicherheitskritischer Natur festlegen. Deshalb werden sie in CSI großgeschrieben. Die CSI-Konferenz in Lyon war sehr gut organisiert, einfach erreichbar und thematisch zielführend. Sie war für mich erfolgreich, wobei ich viele neue Forschungsideen mitnehmen konnte. Das WZL war mit zehn Beiträgen gut vertreten, Prof. Bergs konnte mit seinem Keynotes-Vortrag „From Process Signature to Digital Twin for Part Surface Integrity in Manufacturing“ den Exzellenzcluster hervorragend präsentieren und Lukas Heidemanns (WZL-TF) hat den Best Paper Award gewonnen.
Wie haben Sie Ihren (kurzen) Auslandsaufenthalt generell erlebt, auch abseits der Konferenz?
Ich war zum ersten Mal in Lyon und da mein Hotel im Stadtzentrum lag, konnte ich die Sehenswürdigkeiten der schönen Stadt Lyon besichtigen und bewundern. Im Conference-Gala-Dinner hatte ich dogar die einmalige Möglichkeit, die französische Küche vor Ort im „Paul Bocuse Restaurant in Collonges aux Monts d'Or“ zu erleben.