MINT-EC-Camp Produktionstechnik 2022
Nach zwei Jahren in digitaler Form durften vom 09. bis 12. November 2022 endlich wieder MINT-Schüler:innen im Rahmen des MINT-EC-Camps Produktionstechnik einen besonderen Einblick in die Welt der Produktionstechnik, konkret sogar rund um die Arbeiten im Internet of Production bei dem neben Maschinenbauer, auch Wirtschaftsingenieure, Informatiker aber auch Arbeitswissenschaftler und Psychologen gemeinsam Forschung betreiben, live vor Ort in Präsenz erleben.
Die Oberstufenschüler:innen, die quer aus Deutschland von München, Gelsenkirchen, aber auch direkt aus der Nähe aus Aachen-Burtscheid nach Aachen gekommen waren, hatten viel Spaß bei den zahlreichen experimentellen Workshops, die von den verschiedenen Instituten angeboten wurden. Nach der offiziellen Begrüßung durch Cluster-Geschäftsführerin Melanie Padberg, die einen umfassenden Gesamtüberblick über die spannende Themenvielfalt, Chancen und Herausforderungen an ein Ingenieurswissenschaftliches Studium und auch ihren persönlichen Werdegang bot, startete das Camp inhaltlich mit dem Thema der "Industriellen Robotik" und Arbeiten mit kollaborativen Robotern, den sogennanten Cobots.
Cluster-Wissenschaftlerin Minh Trinh vom Lehrstuhl für Werkzeugmaschinen, bot mit Unterstützung ihrer Hiwine Ariane Chu nicht nur echtes Vorlesungsmaterial, sondern auch einen umfassenden Einblick in die Welt der Cobots. Bei der Führung durch das Smart Automation Lab gab es jede Menge Wissenswertes zu den Robotern und technischen Anlagen vor Ort, aber auch zu den Möglichkeiten bereits als Student:in hautnah in den zahlreichen Forschungs- und Industrieprojekten mit dabei sein zu können. Hier durfte natürlich nicht nur in den Maschinenhallen geschnuppert, sondern auch tatkräftig ausprobiert und sich sogar in einer "Roboter-Posen-Challenge" untereinander herausgefordert werden.
Nach Technik pur, durfte am Donnerstag das Institut für Arbeitswissenschaft (IAW) die Augen für den Faktor Mensch in der Produktion öffnen. Mit Professor Alexander Mertens und Ralph Baier erarbeitete die Schüler:innen Aspekte rund um den Themenkomplex der Mensch-Roboter-Kollaboration, Ergonomie am Arbeitsplatz, entwickelten in einem Workshop anwenderoptimierte Robotersteuerungen und setzen sich zudem hautnah mit dem Thema Alter und den damit einhergehenden Einschränkungen auseinander und wie es sich anfühlen könnte ca. 30 Jahre älter zu sein. Und dabei stellte sich eindrucksvoll heraus: Schreiben mit einem leichten Zittern in der Hand (Tremor-Simulation) oder Treppensteigen mit Gewichten am ganzen Körper und leicht steifen Knien sind Herausforderungen, die natürlich nicht von heute auf Morgen, aber perspektivisch ein wenig den Sinn dafür schärfen sollten, dass mit zunehmendem Alter Alltagstätigkeiten sicherlich herausfordernder werden, umso älter man wird.
Nachdem Geist und Körper gefordert waren, durfte natürlich auch ein erster realistischer Einblick in die Mensa-Welt im Programm nicht fehlen. Eine volle Mensa Vita, ein Angebot vom leichten Salat bis zu deftiger Hausmannskost - auch hier war ein erstes entspanntes Herantasten möglich und zudem zwangloser Austausch mit Studierenden. Das einzige Problem: es fehlte natürlich (noch) die BlueCard, die man als Studierender in der bargeldlosen Mensa benötigt, um das gesponsorte Mittagessen z.B. mit einer leckeren Waffel oder einem Cappuccino noch nach Herzsenslust zu ergänzen.
Weiter ging es mit Wissenschaftler Martin Perau vom FIR einer Führung durch die Aachener Demonstrationsfabrik und eine Einführung in die Betrachtung von IT-Systemen in Produktions- und Logistik-Prozessen. In einem 2-stündigen Planspiel durften vier Teams ihre Fähigkeiten als Consultant unter Beweis stellen und zeitgemäße IT-Systemlandschandschaften für verschiedene Klein- und Mittelständische Unternehmen aus verschiedenen Branchen erarbeiten.
Bevor es am Freitag nicht nur bei einem Campus-Rundgang, jede Menge Infos rund um "Studieren an der RWTH" generell gab, sondern auch abends zum Entdecken rund um die "5vor12-RWTH-Wissenschaftsnacht" quer durch die Innenstadt ging, durften zwei weitere Highlights auf dem Campus Melaten nicht fehlen. Doktorandin Anna-Lena Knott vom Lehrstuhl für Messtechnik und Qualitätsmanagement führte mit Unterstützung von Fatih Kaya und Presley Demuner Rerverdito nicht nur durch die neue Maschinenhalle des WZL in der die Gruppe Gelegenheit hatte auch ganz direkt Studierende und Wissenschaftler vor Ort zu befragen und den Maschinenpark und Roboter-Vielfalt zu entdecken, sondern mit einer Einführung in die Ultraschallmesstechnik konnte auch wieder experimentell ein weiterer Aspekt in dem riesiegen Themenspektrum der Produktionstechnik kennengelernt werden.
Nach einer durch die Wissenschaftsnacht eher kurzen Schlafpause, hieß es am Samstag Morgen Abschied nehmen - natürlich nicht, ohne die Erkenntnisse der Woche in Gruppenpräsentationen nocheinmal Revue passieren zu lassen. Zu den Hauptthemenbereichen hatten vier Kleingruppen jeweils 10 MInuten Zeit den jeweils anderen ihre Aufbereitungen in Form von Präsentationen zu zeigen. Tolle Woche, tolle Ergebnisse - und für alle war im abschließenden Plenum ganz schnell klar: Wir wollen uns alle ganz zeitnah Wiedersehen! Ob beim anstehenden Studium (bestenfalls natürlich in Aachen) oder vielleicht klappt es ja vorher:
Doodle sei Dank, soll es ein Besuch des Aachener Weihnachtsmarktes werden - also auf ein baldiges Wiedesehen in Aachen und allen Teilnehmenden viel Erfolg beim Abitur und der richtigen Studienwahl!