Kanadische Gastwissenschaftlerin Iris Kong am Exzellenzcluster
Iris Kong, eine kanadische Gastwissenschaftlerin, absolvierte 2021 einen 9-monatigen Aufenthalt am Institut für Arbeitswissenschaft (IAW) der RWTH Aachen, wo sie im Bereich Human Factors und Ergonomie gearbeitet hat. Hier konzentrierte sie sich auf ein Exzellenzcluster-Projekt des IoP im Bereich der Mensch-Maschine-Interaktion mit dem Schwerpunkt Optimierungsstrategien in Montageprozessen. Die Forschungsarbeit, die dieses IAW-Projekt zum Thema macht, wird voraussichtlich Anfang 2022 im Rahmen eines Peer-Review-Verfahrens veröffentlicht werden. Iris, die ihren Bachelor in Wirtschaftsingenieurwesen an der Hong Kong University of Science and Technology (HKUST) absolvierte, wird im Herbst ihr Masterstudium an der DTU Dänemark aufnehmen. Ihre Motivation, an der RWTH Aachen zu arbeiten und sich für das Exzellenzcluster zu engagieren, beruht auf ihrem ersten Kontakt mit dem CoE - dem jährlichen Engineering Summer School Programm, an dem sie 2019 teilnahm.
Schön, Dich kennenzulernen, Iris. Beginnen wir mit deinem ersten Kontakt mit der RWTH und dem Exzellenzcluster, wie kam es zu der Idee, Dich hier als Gastwissenschaftlerin zu bewerben?
Ich habe 2019 an einem Sommerprogramm teilgenommen, der Engineering Summer School, die von der RWTH und dem Exzellenzcluster veranstaltet wurde. Das Programm trug den Titel "Production Technology meets Industrie 4.0" und ich habe über meine Heimatuniversität davon erfahren, die das Programm beworben hat, da die RWTH auch eine Partneruniversität der Hong Kong University of Science and Technology ist. Ich fand das Thema sehr interessant und habe mich für die Summer School beworben.
Und wie hast Du den Schritt von der Teilnehmerin der Summer School zur Gastwissenschaftlerin unternommen?
Während des Summer School Programms habe ich Matthias Brockmann kennengelernt. Er hielt einen sehr interessanten Vortrag über das Exzellenzcluster und erwähnte auch, dass man ihm einfach eine Mail schicken könne, wenn man Interesse an einem Forschungsaustausch habe. Also schickte ich ihm nach dem Sommerprogramm eine E-Mail und unterhielt mich etwa ein Jahr lang mit ihm darüber, wie ich meine Vision, als Forscherin zurückzukommen, verwirklichen könnte. Wir blieben während der Pandemie, die gerade ihre volle Wirkung entfaltete, in Kontakt, und dann fügte sich alles zusammen, und ich konnte meinen neunmonatigen Forschungsaufenthalt am IAW antreten.
Wie sah Deine Arbeit am IAW aus und wie wirkte sich die Pandemie auf den Aufenthalt aus?
Ich habe mit Ralph Baier vom IAW zusammengearbeitet und als Assistentin fungiert, während er Experimente für seine Doktorarbeit durchführte. Aber wegen der Pandemie war mein typischer Arbeitstag leider ein reiner "Home Office"-Tag. Zu der Zeit, als ich ankam, Ende 2020, wurde empfohlen, das Institut noch nicht zu betreten, wenn man keine dringenden Gründe hatte. Ich hatte also nur etwa dreimal während meines Aufenthalts die Gelegenheit, meinen Vorgesetzten persönlich zu treffen, und arbeitete von zu Hause aus. Ursprünglich war geplant, das gesamte Experiment in neun Monaten durchzuführen, aber wegen Corona wurden wir ein wenig gebremst, konnten aber dennoch die Hälfte der Vorbereitungen und Experimente abschließen. Wir begannen mit der Literaturrecherche, vollendeten die Versuchsplanung und konzentrierten uns auf zwei Aspekte der Experimente, die für die Diplomarbeit notwendig waren. Wir konzipierten die Versuche für die Menschen, die diese Experimente nutzen würden, aber wir erstellten auch eine Simulation. Obwohl die Pandemie zu einigen Einschränkungen führte, konnte ich viele Dinge von zu Hause aus erledigen. Während meiner Zeit am Institut habe ich gelernt, wie man verschiedene Software im Zusammenhang mit 3D-Modellierung und Simulation verwendet. Ich hatte die Möglichkeit, 3D-Modelle mit Blender zu erstellen und eine Simulation mit Godot zu programmieren. Außerdem konnte ich bei der Bearbeitung eines gemeinsamen Forschungspapiers innerhalb des IoP mit dem Titel, "Human Digital Shadow; Data-based Modeling of Users and Usage in the Internet of Production", mitwirken und wurde als Co-Autorin aufgeführt.
Du hattest zwar nicht die Möglichkeit, das Institut physisch zu entdecken, aber neun Monate Zeit, Aachen kennenzulernen. Wie hat es Dir hier gefallen?
Ich liebe Aachen. Als ich 2019 zum ersten Mal hierher kam, dachte ich: "Das ist so ein schöner Ort zum Studieren, Arbeiten und Leben", und jetzt, wo ich zurückgekehrt bin, freue ich mich, dass in dieser Hinsicht alles beim Alten geblieben ist. Diesmal habe ich angefangen, Deutsch zu lernen, und jetzt lerne ich schon seit etwa 10 Monaten. Hier ist alles so bequem, man hat eine seht gute Vernetzung über öffentliche Verkehrsmittel und alles ist zu Fuß erreichbar. Und als der Lockdown vorbei war, war die Möglichkeit, einen Ausflug in die Niederlande zu machen und Brüssel zu besuchen, sehr cool. Ich habe in einer WG mit zwei netten Jungs gewohnt und ich denke, es wäre toll, in Zukunft wieder hier zu arbeiten. Mir hat es sehr gut gefallen und ich werde sicher wiederkommen.