Leichtbau treibt Innovationen voran

10.05.2012

An Innovationen mangelt es laut Professor Christian Hopmann, Leiter des Instituts für Kunststoffverarbeitung (IKV) der RWTH Aachen, der Kunststoff verarbeitenden Industrie Deutschlands keineswegs. Vor allem im Bereich Leichtbau identifizierte er auf dem Deutschen Kunststoff-Tag in Bad Homburg große Potenziale, die die Industrie gemeinsam mit Forschungsinstituten heben kann.

 

Bad Homburg (sk) – "Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern liegt die deutsche Wirtschaft im Innovationsranking vorne – insofern müssen wir uns keine Sorgen um die Innovationsfähigkeit des Standorts Deutschland machen", rief Hopmann den Teilnehmern des Deutschen Kunststoff-Tags gleich zu Beginn seiner Rede zu. Vorne liege Deutschland bei den innovationsrelevanten Arbeitskräften, bei der Qualität des Bildungssystems sowie bei der eigenen Forschung. "Doch die große Stärke der deutschen Wirtschaft liegt im Grunde darin, dass sie in allen Bereichen gut abschneidet", so Hopmann. Im Gegensatz zu den USA habe man in Deutschland außerdem immer auf den hohen Stellenwert der Fertigungsindustrie vertraut. Mit Kopfschütteln registriert er, dass das renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT), eine private Hochschule mit Sitz in Cambridge, MA/USA, das Konzept seines Studiengangs Master of Engineering in Manufacturing aufgrund der engen Zusammenarbeit mit der Industrie als innovativ bezeichnet. Hopmann: "In Deutschland ist dieses Konzept schon lange erfolgreich dank der Kooperation von Forschungseinrichtungen und Industrieunternehmen." Dennoch ruhe man sich nicht auf den Erfolgen der Vergangenheit aus, sondern treibe die Innovationsfähigkeit weiter voran – sowohl in den Produktionsprozessen als auch im Kunststoffbereich. So forschen im Exzellenzcluster "Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer" an der RWTH Aachen insgesamt 25 Professoren mit ihren Mitarbeitern aus den Bereichen Maschinenbau, Materialwissenschaften, Mathematik, Betriebswirtschaftslehre und Psychologie gemeinsam in interdisziplinären Teams an Lösungen, die das produzierende Gewerbe in Hochlohnländern langfristig konkurrenzfähig erhalten. Auch das IKV ist daran beteiligt. Laut Hopmann handelt es sich um den einzigen Exzellenzcluster in Deutschland, der sich mit der Kunststoffverarbeitung befasst.