„Hands-on-Mentalität“ – auch in punkto Industrie 4.0 – verbindet Südkorea und Deutschland
Koreanische und Aachener Perspektive auf Industrie 4.0/Smart Factory
Im Anschluss an ihren Aufenthalt auf der diesjährigen Hannover Messe besuchte eine rund 20-köpfige Delegation aus Südkorea das Werkzeugmaschinenlabor WZL und das Fraunhofer IPT. Neben Vertretern des Ministeriums für Handel, Industrie und Energie sowie der koreanischen Industrie- und Handelskammer, waren auch koreanische Industrievertreter zu einem gemeinsamen Forum zum Thema Industrie 4.0 nach Aachen gereist. „Es gibt eine beeindruckende Entwicklung auch im Kontext Industrie 4.0 in Südkorea und da wir die gleiche Hands-On-Mentalität besitzen, sind wir kulturell nicht so weit auseinander und sehen daher in Ihnen sehr gute Partner“, begrüßte Professor Fritz Klocke, Lehrstuhlinhaber am Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie IPT, die Delegation und unterstrich die bereits guten Beziehungen zur koreanischen Industrie. Der Besuch in Deutschland bot sich somit an, um die aktuellen Entwicklungen auf beiden Seiten vor Ort ein wenig intensiver zu beleuchten und für die Zukunft auszubauen. Als eines von vielen Beispielen nannte Professor Klocke den Austausch mit koreanischen Universitäten.
Unter dem Leitthema Industrie 4.0, standen u. a. aktuelle Forschungsprojekte des Exzellenzclusters „Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer“ sowie die Optimierung der Produktion im Kontext von Industrie 4.0 oder Smart Sensor Technologies im Fokus. Seitens der Gäste wurde unter anderem die Arbeit der im Jahr 2014 gestarteten „Strategy for Manufacturing Industry Innovation 3.0“-Initiative durch Dr. Gyu Taek Lee (Programm Director for Embedded Software, Korea Evaluation Institute of Industrial Technology KEIT), sowie durch Dr. Steve Kyoung-Han Bae (Smart Factory Team, Industry Innovation Movement Headquarter) die Smart Factory Strategie des Ministeriums vorgestellt. Im Forschungsumfeld werden in Südkorea ähnliche Ansätze wie in Deutschland verfolgt, die sich durch einen hohen Praxisbezug auszeichnen. „Industrie 4.0 ist global zu sehen und nicht ein rein deutsches Thema oder Initiative“, stellte Professor Klocke heraus und auf dieser Basis ließe für die Zukunft mit Südkorea auf weitere gute „Joint-Cooperations“ hoffen. Der Tag wurde mit einer Diskussionsrunde zur zukünftigen Zusammenarbeit und mit der Besichtigung des Werkzeugmaschinenlabors und des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnologie (IPT) geschlossen. Die koreanische Delegation zeigte sich sehr beeindruckt vom Campus und den Möglichkeiten, die in Aachen geschaffen wurden.