Women in Technology Scholarship Award für Cluster-Wissenschaftlerin Trinh
Am 21. Oktober 2022 wurde die Aachener Ingenieurin Minh Trinh als eine von weltweit zwanzig Preisträgerinnen mit dem „Women in Technology Scholarship 2021“ Award des Zonta International ausgezeichnet. Minh Trinh ist Wissenschaftlerin des Exzellenzclusters Internet of Production im Bereich Robotik im Bereich der IoP-Infrastruktur und beschäftigt sich mit Themen rund um Künstliche Intelligenz, Kooperierende Roboter, sogenannte CoBots. Sie promoviert aktuell am Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH Aachen. Ausgezeichnet werden Preisträgerinnen, die nicht nur hervorragende akademische Leistungen erbracht, sondern vor allem auch Initiative, Ehrgeiz und Engagement für eine Karriere in der Informationstechnologie bewiesen.
Erst seit 2019 verleiht Zonta International (ZI), der weltweite Zusammenschluss berufstätiger Frauen in verantwortungsvollen Positionen, den mit 8000 $ dotierten Award für Doktorandinnen der Bereiche Informatik, Mensch-Maschine-Interaktion, Informationstechnologie, Softwareentwicklung oder ähnliche Studiengänge. In einer Feierstunde in Aachen durfte Frau Trinh die Glückwünsche von Seiten Zonta Aachen und International, durch Präsidentin Margret Lauscher und Preiskomiteevorsitzende Jeanne de Loos, der Stadt Aachen, vertreten durch Bürgermeisterin Hilde Scheidt und der RWTH durch Gleichstellungsbeauftragte Frau Dr. phil. Ulrike Brands-Proharam Gonzalez entgegennehmen.
Gelebte Interdisziplinarität - Arbeit geprägt von fachlicher Tiefe mit gleichzeitigem Weitblick für Anknüpfungspunkte zu Anderen
In seiner Laudation würdigte WZL-Lehrstuhlinhaber und Cluster-Sprecher Professor Christian Brecher vor allem Trinhs „fachliche Expertise, aber auch ihr großes Talent Menschen zusammenzubringen“. Diese Eigenschaften bringe sie auch in ihren Forschungsarbeiten im Exzellenzcluster "Internet of Production" ein, so Brecher. „Dort ist sie bekannt dafür, Initiative für neue interdisziplinäre Projekte zu ergreifen und sich schnell in neue Themenfelder einzuarbeiten. Sie ist sehr leidenschaftlich bei ihrer Arbeit und freut sich immer darauf, sie zu präsentieren und ihre Ergebnisse anderen im Cluster zugänglich zu machen. Kürzlich erhielt sie dafür den 2. Preis des Young Researcher Awards, der durch den international besetzten wissenschaftlichen Beirat des Clusters für besondere interdisziplinäre Leistungen im Rahmen des Exzellenzclusters vergeben wird“. Ihre Arbeit sei geprägt von fachlicher Tiefe mit gleichzeitigem Weitblick für Anknüpfungspunkte zu Anderen, resümiert Brecher.
Minh Trinhs Forschung konzentriert sich auf die Verbesserung der Anwendbarkeit von künstlicher Intelligenz (KI) für die Industrierobotik durch die Integration von Systemwissen in neuronale Netze sowie durch Methoden der sogenannten „Explainable Artificial Intelligence“. Ihre Motivation sei es, die Zurückhaltung von Unternehmen gegenüber KI-basierte Lösungen zu mindern und so die Kluft zwischen Forschung und Industrie zu überbrücken. Bereits Trinh's Masterarbeit wurde mit dem Preis der Hanns-Voith-Stiftung ausgezeichnet, die herausragende und innovative Arbeiten im Bereich der Ingenieur-, Natur- und Wirtschaftswissenschaften auszeichnet.
Aktuell strebt sie ihre Promotion am Lehrstuhl von Professor Brecher im Bereich Produktionstechnik/Robotik an der RWTH Aachen an. Zudem macht sie berufsbegleitend den Bachelor in Informatik an der Fernuni Hagen.
Rolemodel und Botschafterin für junge Frauen: Auszeichnung für hervorragende akademische Leistung, aber auch Initiative, Ehrgeiz und Engagement auch andere für eine Karriere in der Informationstechnologie zu begeistern
Auszeichnungswürdig ist zudem ihr soziales Engagement abseits ihres beruflichen Umfeldes. Trinh engagiert sich für die Aufklärung von Kindern über Technik und Wissenschaft in der Organisation Ingenieure ohne Grenzen. Sie möchte vor allem Kinder aus einkommensschwachen Haushalten erreichen. Außerdem ist sie Mitglied bei Femtec.Alumnae e.V. (FTA), einem Netzwerk für hochqualifizierte Frauen in MINT-Fächern. Als Teil des FTA ermutigt sie Mädchen, in den Bereich der Technik einzusteigen, indem sie praktischen Workshops. Zudem ist sie eine von sieben Stipendiaten des Rheinisch Leadership College, das das junge Akademiker auf der Grundlage humanistischer Werte auf Führungsaufgaben in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft vorbereitet. Bereits während ihres Studiums arbeitete sie für die Bahnhofsmission, eine gemeinnützige Organisation, die Menschen rund um den Bahnhof hilft, wie Reisende, Süchtige oder Obdachlose.